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Text File
|
1992-09-02
|
5KB
|
90 lines
DODec - Der Directory Opus 4.0 Decrypter
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copyright (c) 1993 bei Markt & Technik Verlag AG
geschrieben von Thomas Lopatic
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Directory Opus bietet in der Version 4.0 eine Option zum Verschlüsseln
wichtiger Daten. Der verwendete Algorithmus weist jedoch einige
offensichtliche Schwächen auf. DODec bedient sich einiger dieser Schwächen
und rekonstruiert aus einer verschlüsselten Datei die ursprünglichen Daten.
Damit die Korrektheit der Entschlüsselung eindeutig überprüft werden kann,
muß DODec dazu die ersten vier Byte der unverschlüsselten Datei kennen. In
der Regel verursacht das jedoch keine Probleme, da viele Files, z. B.
IFF-Dateien, stets eine Standardkennung am Dateibeginn besitzen.
Directory Opus errechnet aus dem eingegebenen Schlüsselwort einen
32-Bit-Wert. Es existieren also maximal 2 ^ 32 verschiedene Schlüssel, was
für eine sichere Verschlüsselung absolut zu wenig ist. Darüber hinaus
treten bei der Umrechnung der Schlüsselphrase in den 32-Bit-Wert einige
Werte wesentlich häufiger auf als andere.
DODec benutzt den einfachsten aller Angriffe, den "Brute Force Attack".
Das Programm probiert dabei einfach alle möglichen Schlüssel aus dem
32-Bit-Schlüsselraum durch, beginnend mit den wahrscheinlichsten Werten.
Dieses Verfahren benötigt auf einem 7-MHz-Amiga im absolut ungünstigsten
Fall vier Tage. Aufgrund der extrem ungleich verteilten 32-Bit-Schlüssel
ist es jedoch sehr wahrscheinlich, daß die Lösung innerhalb weniger Minuten
oder Stunden gefunden wird. Das Verfahren ließe sich noch wesentlich
beschleunigen, da der verwendete Algorithmus noch einige andere Schwächen
besitzt. DODec möchte jedoch lediglich zeigen, daß ein Angriff auf das
verwendete Verfahren möglich und durchführbar ist.
Um mit DODec zu arbeiten, muß sich "dodec.def" entweder im aktiven
Verzeichnis oder in "s:" befinden. Diese Datei enthält die ersten vier
Byte einiger Standard-Dateitypen wie beispielsweise IFF-Dateien ("FORM").
Da die Datei in reinem ASCII vorliegt, sind eigene Erweiterungen kein
Problem. Es ist lediglich darauf zu achten, daß der Name des Dateityps
keine Leerzeichen beinhaltet. Die darauf folgenden vier dezimalen Zahlen
sind die ersten vier Byte des bezeichneten Dateityps.
DODec läuft ab Betriebsystemversion 2.0.
Nach dem Programmstart öffnet DODec ein Fenster mit einer aus "dodec.def"
eingelesenen Liste an Standard-Dateitypen und verschiedenen Knöpfen.
"Quelle" erlaubt dem Anwender, den Dateinamen der zu entschlüsselnden Datei
(= Quelldatei) festzulegen. Der komplette Dateipfad wird daraufhin neben
"Quelle:" angezeigt. "Ziel" gibt den Dateinamen der entschlüsselten Datei
an, der Pfad wird dann neben "Ziel:" angegeben.
Die vier Zahlen-Gadgets enthalten die vier ersten Byte der
unverschlüsselten Datei. Tragen Sie hier ihre eigenen Werte ein, oder
wählen Sie einfach eine der Vorgaben aus der Liste der Standard-Dateitypen.
Der "Start"-Knopf startet die Entschlüsselung. DODec liest dann die ersten
vier Byte der verschlüsselten Datei ein und versucht diese zu
entschlüsseln. Der Vergleich mit den vier Byte aus den Zahlen-Gadgets
zeigt dann, ob ein Entschlüsselungsversuch erfolgreich war. Hat DODec den
korrekten Schlüssel gefunden, speichert es die entschlüsselte Datei unter
dem bei "Ziel:" angezeigten Namen plus einer neun Zeichen langen
Erweiterung. Die Erweiterung stellt dabei den 32-Bit-Wert des verwendeten
Schlüssels hexadekadisch dar.
Die Entschlüsselung ist in Runden unterteilt. Es existieren 65536 Runden,
die im schlimmsten Fall alle durchlaufen werden müssen. Im Test sind
jedoch nie Schlüssel aufgetreten, die mehr als 4096 Runden benötigten. So
ergab sich beim Testen auf einem 7-MHz-Amiga eine maximale Wartezeit von
rund sechs Stunden pro Entschlüsselung. Der "Stop"-Knopf bricht den
Entschlüsselungsvorgang nach Beendigung der aktuellen Runde ab. Beachten
Sie, daß auch das Programmfenster erst jeweils nach Beendigung einer
kompletten Runde wieder neu aufgebaut wird.
Da DODec prinzipbedingt mehr als einen Schlüssel finden kann, wird die
Suche nicht nach Auffinden des ersten Schlüsselwertes abgebrochen. Findet
das Programm einen möglichen Schlüssel, so sollten sie das entschlüsselte
File erst von Hand auf Korrektheit überprüfen. Wurde es korrekt
entschlüsselt, kann der Suchvorgang abgebrochen werden. Im Test trat
jedoch stets nur ein Schlüssel auf, so daß die Suche nach weiteren
Schlüsseln lediglich eine Vorsichtsmaßnahme ist.
Möchte jemand das Programm weiter verbessern, Fehler (?) entfernen, oder
den Algorithmus einer weitergehenden Cryptoanalyse unterziehen, steht ihm
im Unterverzeichnis "source" der komplette DODec-Quelltext in C (Aztec 5.0)
und Assembler zur Verfügung.
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